A+L-Seminarprogramm-2025 web - Flipbook - Seite 122
Gemeinsam gegen Arbeitsausbeutung in
Transport und Zustellung
Partnerschaft mit ver.di Fachgruppe Speditionen, Logistik,
Kurier-, Express- und Paketdienst
Fair zugestellt statt ausgeliefert ist die ver.di-Kampagne für bessere Arbeitsbedingungen in der Kurier-, Express- und Paketbranche (KEP-Branche). Ver.di fordert ein Gesetz
zur Sicherung von Arbeitnehmer*innenrechten in der Paketbranche. Dies müsse das
Folgende beinhalten:
❱ Das Verbot des Einsatzes vom Fremdpersonal zum Transport und der
Auslieferung bei Paketdienstleistern und somit das Verbot von Werkverträgen
und Nachunternehmerketten
❱ Die Gewichtsbegrenzung von 20 kg für Paketsendungen im Ein-Mann-Handling
sowie die Kennzeichnungspflicht von schweren Paketen
❱ Wirksame Kontrollen durch eine Stärkung des Zolls
Forderungen, denen wir uns anschließen, denn durch unsere zahlreichen KEP-Fälle in
der Beratung können wir feststellen:
In der KEP-Branche haben Ausbeutung und prekäre Beschäftigung ein unerträgliches
Maß angenommen. Es ist nicht hinnehmbar, wenn die tägliche Paketzustellung in unserem Land teilweise mit ausbeuterischen und gesetzwidrigen Arbeitsbedingungen
sichergestellt wird. Für unsere Kolleg*innen in der Zustellung und im Transport in der
KEP-Branche muss sich etwas ändern. Während die Sendungsmengen rasant gestiegen sind, haben wir Rückschritte im Arbeits- und Gesundheitsschutz der Branche
gesehen. Die Tarifbindung ist deutlich zurückgegangen. Fast alle großen Paketdienstleister setzen auf Subunternehmer, um sich der Verantwortung für die Arbeitsbedingungen auf der besonders kostenintensiven letzten Meile zu entledigen.
Die Leidtragenden sind die bei den Subunternehmern Beschäftigten. Denn bei Subunternehmen gibt es in der Regel keine Betriebsräte oder gar Tarifbindung, da diese
gerade bei Kleinstunternehmen in solchen Subunternehmerketten faktisch kaum
durchsetzbar sind.
Der Gesundheitsschutz in der Branche muss ebenfalls verbessert werden. Die Arbeit
als Zustellende*r ist hart. Die Kolleg*innen heben und tragen oft mehr als hundert Mal
am Tag Pakete, die bis zu 31,5 kg wiegen. Diese Belastung führt zu überdurchschnittlich hohen Krankheitsausfällen in der Branche.
Um die Beschäftigen in der KEP-Branche direkt zu unterstützen und um gleichzeitig
auf die gravierenden Missstände auch öffentlich aufmerksam zu machen, organisieren wir fortlaufend Aktionen mit ver.di.
Für grenzenlose Solidarität, gegen grenzenlose Ausbeutung!
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